Jahresthema 2017: Gesellschaft

Alter Text: Welche Bedeutung hat Vielfalt für Natur und Umwelt,
aber auch für unser gesellschaftliches Miteinander
einschließlich der Wirtschafts- und Arbeitswelt?
Wie steht es um Diversität in unserem Leben und welche
Rolle spielt sie im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung?
Ist Vielfalt Problem oder Chance, kann sie gar beides sein?
Begleite uns auf der Suche nach möglichen Antworten.
Mach’ dir (d)ein Bild.files/fischbachtal-kreativ/content/events/2015 Vielfalt/key visual vielfalt 499x346px.jpeg

Miteinander reden ist die Lösung
Kulturelle Vielfalt in Fischbachtal

Gespräch | Sonntag, der 22. Oktober 2017 | Bürgerhaus Niedernhausen

Breit war die Palette derer, die als „Zugezogene“ an diesem Nachmittag die Zentralpersonen des Workshops waren. Vom 22-jährigen Farid Said, der als Flüchtling vor drei Jahren aus Afghanistan nach Deutschland kam, bis zu Antonio Garruccio, der 1960 als 20-jähriger sogenannter „Gastarbeiter“ aus Sardinien nach Fischbachtal kam.

Auch Maria Cammenza aus Kolumbien, Fatana Schabel aus Afghanistan und Cyrille Tchamda aus Kamerun - sie alle konnten nach einer Vorstellungsrunde in Kleingruppen von den anderen Gästen der Veranstaltung befragt werden. Zur Hilfestellung und zum eventuell notwendigen Anschub war in jeder Gruppe eine Vertreterin oder ein Vertreter von Fischbachtal-kreativ dabei.

Nach etwa 45 Minuten in kleinen Runden erfolgte der Austausch dann wieder in der Gesamtgruppe. Im Kreis konnte Jeder Jeden sehen und ansprechen und die jeweils eigenen Eindrücke und Schlussfolgerungen darlegen.

Neben allen Äußerlichkeiten wie das Klima – warm in Kamerun, kalt in Deutschland – oder die Essengewohnheiten – mediterrane Kost bei den Eltern in Sardinien, Sauerkraut in Deutschland – kam bei allen fünf so unterschiedlichen Personen heraus, dass es die Menschen waren und sind, die die Eingliederung, das Ankommen in einer anderen Kultur ermöglichen und fördern.

Interessant auch, dass anwesende Neubürger Fischbachtals sich als „Zugezogene“ sehen und den Alteingesessenen eine große Toleranz und Integrationsbereitschaft attestierten. „In Fischbachtal kann man schnell Fuß fassen, wenn man es will und auf die Menschen zugeht“, so die Worte einer Zugezogenen.

Dass es aber auch Widrigkeiten bis hin zu Feindlichkeit gibt, davon konnte Cyrille Tchamda berichten, der bedingt durch die Hautfarbe sofort auffällt und trotz bester Sprachkenntnisse schon bedroht wurde.

Auch der Schwebezustand bei Farid Said wegen einer möglichen Abschiebung macht ihm große Sorgen und belastet ihn auf seinem Weg zum Fachabitur und zum Hochschulstudium in Deutschland.

Dass unterschiedliche Religionen kein Hemmnis für ein respektvolles Miteinander sein müssen, machte die Muslima Fatana Schabel deutlich: „Beten kann ich überall.“

Wenn Menschen miteinander reden und nicht übereinander, wenn sie in dem anderen einen Mitmenschen sehen und ihm mit Respekt und Interesse begegnen, dann kann kulturelle Vielfalt zum Gewinn für alle werden – das kann als Fazit dieser Veranstaltung gezogen werden.

Und - by the way - gemeinsam Gutes essen verbindet auch.

Vielen, vielen Dank an alle Gäste, die mit ihren interessierten Fragen und ihren interessanten Antworten zum Gelingen dieses Nachmittags beigetragen haben.

Hier ist unsere Einladung:

Kulturelle Vielfalt in Fischbachtal

Gesprächsabend | Sonntag, der 22. Oktober 2017, 15.00 Uhr bis max. 19.00 Uhr | Bürgerhaus Niedernhausen

Unser Ansatz: Wir wollen authentische Begegnungen und einen regen Gedanken­austausch ermöglichen zwischen sog. Einheimischen und Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen, die im Fischbachtal und der näheren Umgebung eine neue Heimat gefunden haben – oder auch gerade erst zugezogen sind.
Wir erzählen, fragen, diskutieren in kleinen Gruppen über Gemeinsam­keiten und Unterschiede in unseren Kulturen und bei unseren Werten. Dabei gibt es kein Programm und kein Protokoll – nur Impulse für Fragen, Ideen, Themen wie z.B.:

  • Wie war es, als „Zugezogener“ in Fischbachtal anzukommen – war/ist es leicht, hier Anschluss zu finden?
  • Was fehlt aus der Heimat, der eigenen Kultur?
  • Was wurde mitgebracht an Lebensstil, Gewohnheiten, Zeremonien?
  • Was ist in Fischbachtal anders und was ist uns allen gemeinsam?
  • Was macht das Fischbachtal zu unserer / meiner Heimat?

Das Spektrum der möglichen Gesprächs­themen ist breit, erlaubt sind alle Fragen und Meinungen, solange sie respektvoll und tolerant diskutiert werden.
Im Anschluss an die Gespräche in kleinen Kreisen werden wir uns in der Gesamt­gruppe gemeinsam in sog. „Blitzlichtern“ austauschen: Was haben wir voneinander erfahren? Wer oder Was hat uns beeindruckt? usw.

An diesem bunten, offenen und von Gesprächen geprägten Nachmittag kann jeder Mensch teilnehmen – wir wünschen uns viele junge und alte, heimische und zugezogene Gäste, aus Fischbachtal und gerne auch aus der Umgebung. Bereitschaft, sich zu beteiligen, ist Voraussetzung für ein gutes Gelingen.

Wo ist das Bürgerhaus Niedernhausen?

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